Auswege aus der Finanzrepression?

Frankfurt a.M., 03.07.2017

Auszug aus unserem Halbjahresbericht (2017):

Das Thema „Finanzrepression“ wird in den Medien häufig diskutiert. Der Begriff Finanzrepression bedeutet sinngemäß „schleichender Spar­verlust“. Für viele deutsche Sparer liegt das Hauptziel einer Geldanlage in der Sicherheit – im Sinne einer Garantie für den Kapitalerhalt.

Vor der Finanz­krise in den Jahren 2008/2009 galt, dass diese hohe Sicherheit nur erreichbar ist, wenn im Gegenzug eine niedrige Rendite akzeptiert wird. Heutzutage bedeuten sicherheitsorientierte Geld­anlagen dagegen häufig reale Vermö­gensverluste, die z. B. in Form von Negativzinsen anfallen. Die Vermögensverluste für traditionelle Sparer in Deutschland – ausgelöst durch Negativrenditen – liegen gegenwärtig bei rund 40 Mrd. Euro im Jahr. Dennoch überdenken nur wenige Sparer ihr Anlageverhalten. Knapp 50 % des angesparten Vermö­gens in Deutschland liegt weiterhin in vermeintlich „sicheren Häfen“ – wie beispielsweise auf einem Spar­buch. Die Hauptursache für die Existenz von Negativzinsen liegt in den geldpolitischen Maßnahmen der EZB zur Bekämpfung der hohen Staatsverschuldung. Zwar wäre ein Abbau der Staatsschulden z. B. auch durch Einsparungen bei den Staats­ausgaben, durch Steuererhöhungen oder einen Schuldenschnitt möglich, doch sind diese Maßnahmen äußerst unpopulär. Die Umsetzung unpo­pulärer Maßnahmen führte in der Vergangenheit häufig zu einer poli­tischen Radikalisierung, wie dies derzeit in einigen Staaten Europas und den USA zu beobachten ist. Dagegen ermöglicht die Strategie der Finanzrepression einen Schuldenab­bau des Staates durch die Hintertür.

Ziel der Finanzrepression ist eine Umverteilung des Vermögens – weg von den privaten Haushalten zugunsten des Staatshaushalts. Praktisch werden die Renditen beispielsweise für Staatsanleihen durch Notenbanken so gesteuert, dass sicherheitsorientierte Sparer nach Abzug der Kapitalertragssteuer und der Inflationsrate zwangsläufig Vermögensverluste erleiden. Vor dem Hintergrund, dass die Ent­wertung von Sparvermögen noch eine geraume Zeit andauern dürfte, stellt sich daher die Frage, wie Privatanleger reale Vermögens­verluste vermeiden können.

Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass Investitionen in Immobilien in Zeiten einer Finanzrepression nur bedingt Vermögensverluste verhin­derten. So nutzten Staaten in Zeiten der Wirtschaftskrisen häufig Sonder­belastungen in Form von Lasten­ausgleichszahlungen und Zwangs­hypotheken, um den Staatshaushalt zu sanieren. Heute sind Immobilien­transaktionen mit hohen Neben­kosten verbunden. Der Staat greift über Grund- und Grunderwerb­steuer, die Mietpreisbindung und andere Maßnahmen immer stärker in die Immobilienmärkte ein. Auch Kapitallebensversicherungen bieten nur bedingt Vermögensschutz. Durch die künstlichen Niedrigzinsen an den Anleihemärkten sinken auch die Renditen für viele Kapitallebens­versicherungen. Gewinnrücklagen der Versicherer werden abgebaut, um beispielsweise die Zinsgarantien für neuere Verträge bedienen zu können. Der Staat greift auch hier gesetzlich ein, um Umverteilungen zu ermöglichen und auch das Neu­geschäft am Leben zu erhalten.

Unternehmerisch erfolgreiches Han­deln ist die bedeutendste Quelle für Einkommen und damit auch für die Steuern, die der Staat verein­nahmt. Eine staatliche Behinderung unter­nehmerischer Aktivitäten würde die Basis des Steuerauf­kommens treffen und letztlich die fiskalische Lage des Staates schwächen. Aus historischer Sicht besteht mit der Aktienanlage deshalb mittelfristig eine sehr gute Chance, finanzrepressiven Markt­phasen ohne Vermögens­verluste auszuweichen. Auch wenn Aktien­märkte stärkeren Kurs­schwankun­gen unterliegen, so scheinen sie den­noch einen Ausweg aus der Vermö­gensvernichtung zu bieten. Ohne das Eingehen von kalkulierten Risiken ist in der heutigen Zeit ein Vermö­genserhalt kaum noch möglich.

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