Aktienmärkte – Wie Phönix aus der Asche?

Nachdem ein stark übertriebener Pessimismus im Jahr 2018 viele Investoren zu Verkäufen ihrer Aktien verleitete, konnten im ersten Quartal 2019 die Aktienmärkte kräftig zulegen. Während sich beispielsweise für den Dow Jones-Index in den USA noch für den Dezember 2018 die schlechteste monatliche Wertentwicklung seit dem Dezember aus dem Jahr 1930 ergab, erzielte der gleiche Index im ersten Quartal 2019 mit einem Kursgewinn von rund zwölf Prozent das beste Ergebnis eines ersten Quartals seit dem Jahr 1987.

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Auch der deutsche DAX-Index konnte mit einem Zuwachs von über neun Prozent stark zulegen. Ein bedeutender Auslöser für diese Trendwende war die plötzlich veränderte geldpolitische Haltung der US-Notenbank. Während der restriktive geldpolitische Ausblick der US-Notenbank Mitte Dezember noch große Konjunkturängste und Schockwellen an den weltweiten Aktienmärkten auslöste, ermöglichte der abrupte geldpolitische Kurswechsel der US-Notenbank hin zu einer „abwartenden Haltung“ die Hausse an den weltweiten Aktienmärkten. Aktieninvestoren erwarten nun, dass die US-Notenbank die US-Konjunktur und die US-Aktienmärkte bei Schwächesignalen geldpolitisch unterstützen wird. Die Schnelligkeit und die Stärke der Kurserholung an den Aktienmärkten kam dennoch für viele Investoren überraschend, da sowohl die geopolitischen Themen als auch die konjunkturellen Abschwächungen in China, Europa und der Weltwirtschaft weiter präsent waren. Noch im vierten Quartal 2018 hatten viele Investoren gerade diese Belastungen beim Verkauf ihrer Aktien vor Augen und dachten, dass im Jahr 2019 alles noch schlimmer wird.

Zwar haben sich in den vergangenen Wochen die Befürchtungen vor einem ungeregelten Austritt Großbritanniens aus der EU etwas vermindert, aber wie das Verhältnis zwischen den Verhandlungspartnern künftig aussehen wird, ist weiterhin offen. Auch beim Thema US-Handelskrieg mit China scheinen sich die Verhandlungen konstruktiv zu entwickeln, doch wurden auch hier noch keine abschließenden Lösungen gefunden. Zudem gibt es bislang noch nicht ausreichend viele positive Stimmungsindikatoren für die schwächelnden Konjunkturen Europas und Chinas, die ein Ende des Abschwungs eindeutig signalisieren. Dennoch deuten die steigenden Aktienmärkte darauf hin, dass der Pessimismus im Jahr 2018 zu stark ausgeprägt war und bei den genannten Belastungsfaktoren letztlich positive Entwicklungen zu erwarten sind. Daher stiegen die Aktienkurse bereits im ersten Quartal, obwohl das wirtschaftliche Umfeld zum Teil schwach aussah. Solche vorauseilenden Entwicklungen sind für die Kapitalmärkte nicht ungewöhnlich.

Bedeutsam für den weiteren Verlauf an den Aktienbörsen wird sein, wie sich die geopolitischen Problemfelder und die Weltkonjunktur nun tatsächlich entwickeln. Es gibt einige Hinweise, dass sich eine konjunkturelle Stabilisierung für Europa und China zeigen wird. So besteht beispielsweise eine gute Chance, dass in China, gestärkt durch staatliche Konjunkturprogramme, die Wachstumsdynamik wieder zunimmt. Dadurch sollte auch wieder die Importnachfrage für Güter aus dem Euroraum zunehmen, wovon die schwächelnde Außenwirtschaft der Eurozone profitieren müsste. Zudem sollte sich der Handel zwischen den USA und China normalisieren, wenn im zweiten Quartal eine Handelsvereinbarung gefunden wird. Auch hier könnten Zweitrundeneffekte die europäische Wirtschaft stimulieren. Eine Rezession der Weltwirtschaft halten wir nach wie vor für sehr unwahrscheinlich. Rückenwind für die Aktienmärkte könnte neben der konjunkturellen Entwicklung auch von den Unternehmensgewinnen kommen. Die nachlassende Dynamik bei den negativen Revisionen der Unternehmensgewinnschätzungen legt diese Vermutung nahe.

Die Kernfrage für die Entwicklung der Aktienmärkte ist allerdings, inwieweit die beschriebenen optimistischen Annahmen bereits in den Aktienmärkten berücksichtigt sind.

Wir gehen davon aus, dass die zu erwartenden positiven Entwicklungen bei den Belastungsfaktoren noch nicht vollständig in die Aktienmärkte eingepreist sind. Dennoch sehen wir nach dem erfreulichen Jahresstart nun die saisonal schwierigeren Monate auf uns zukommen. Denn durch die positiven Entwicklungen an den Aktienmärkten dürften die Investitionsquoten vieler Investoren deutlicher angestiegen sein. Sollten nun Aktieninvestoren in ihren erhöhten Erwartungen enttäuscht werden, könnte dies Gewinnmitnahmen auslösen und die Aktienmärkte zumindest temporär unter Druck setzen. Wegen der günstigen Marktbewertung -insbesondere gegenüber den Anleihemärkten- rechnen wir in den kommenden Wochen jedoch nicht mit stärkeren Kursrückgängen. Aus taktischer Sicht werden wir vorläufig auf Zukaufgelegenheiten warten. Flexibles Handeln bleibt weiterhin ein wichtiger Performancefaktor.

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