Da Vinci und die moderne Medizintechnik

Frankfurt am Main, Sunnyvale (CA), 27.06.2019

Bereits zu seinen Lebzeiten war Leonardo da Vinci eine für seine All­wissenheit hoch geschätzte Persön­lichkeit beim europäischen Adel, doch die wenigsten verstanden damals seine technisch hochkomplexen und utopisch anmutenden Skizzen unter anderem über Flugmaschinen, künstliche Organe oder Roboter. Genau 500 Jahre nach dem Jahr seines Ablebens hat Leonardos Ruhm den eines verehrten Malers noch weit übertroffen. Wir bezeichnen ihn heute als ein Universal­genie oder gar als den Erfinder der modernen Naturwissenschaften. Doch auch die Erfindungen und Errungen­schaften der modernen Medizintechnik wiederum übertreffen inzwischen selbst die kühnsten Vorstellungen und Entwürfe dieses visionären Vordenkers. Künstliche Hüftgelenke und Herz­klappen, elektronische Herzschritt­macher oder feinmotorische Prothesen gehören heute zum medizinischen All­tag und ermöglichen Millionen von Menschen ein besseres Leben.

Die US-amerikanische Firma Intuitive Surgical hat schon vor Jahren ein roboter-assistiertes Chirurgiesystem entwickelt, mit dem heute bereits zahl­reiche Patienten in Krankenhäusern auf der ganzen Welt minimalinvasiv operiert werden. Dabei besteht die Operationseinheit aus einer Steuer­konsole, an der ein Chirurg sitzt sowie aus einer patientenseitigen Robotik­einheit. Der Chirurg erhält über die Konsole ein bis zu zehnfach vergrö­ßertes 3D-Bild des Operationsfeldes und steuert in Echtzeit mit seinen Hand­bewegungen die Arme und die Instrumente des Roboters millimeter­genau. Unwillkürliche Bewegungen wie Händezittern werden automatisch aus­geglichen. Für den Patienten bedeutet dies eine schnellere Wundheilung auf Grund eines geringeren Blutverlustes und nur minimalen äußerlichen Schnittwunden, was letztlich eine geringe Verweildauer im Krankenhaus bedeutet. Trotz seiner vergleichsweise hohen Anschaffungskosten von 1,6 bis 2 Mio. Euro und der hohen Wartungs­kosten, rechnet sich das System für die Betreiber und wird auch in Deutschland flächendeckend an vielen Universitäts- und anderen großen Kliniken einge­setzt. Kein Wunder, dass der Umsatz des Unternehmens aus Sunnyvale in Kalifornien seit 2009 im Schnitt um 18 % p .a. gewachsen ist und sich der Aktienkurs seitdem verzehnfacht hat. Und der Name dieses nach wie vor revolutionären Operationssystems? Sie ahnen es, „da Vinci“.

Quelle: www.intuitive.com, da Vinci Operationsrobotikeinheit Modell S
Quelle: www.intuitive.com, da Vinci Operationsrobotikeinheit Modell S

Aber dies ist nur eines von vielen Beispielen, weshalb die Medizintechnik heute eine hoch rentable wie gleich­wohl anspruchsvolle Anlagekategorie an den Kapitalmärkten darstellt. Insgesamt gibt es gleich mehrere positive Einflussfaktoren, welche die zukünftige Entwicklung dieses Sektors beeinflussen und sich weder wirtschaft­lich noch politisch sonderlich stark einschränken lassen würden.

Die demografische Entwicklung in den führenden Industrienationen ist eindeu­tig. Für eine alternde Bevölkerung mit einer stetig steigenden Lebens­erwartung ist eine entsprechende Gesundheitsversorgung essenziell. Dabei fallen 63 % der Lebenszeit-Gesundheitskosten pro Kopf in den letzten 15-20 Lebensjahren an. Ein über 65-Jähriger gibt pro Jahr vier Mal so viel für Gesundheit aus als ein Jüngerer und statistisch steigt dieser Faktor auf das 7-fache ab dem 85. Lebensjahr. Nach aktuellen Schätzungen steigt der Anteil der über 65-Jährigen an der Gesamtbevölkerung von 10,5 % im Jahr 2010 auf 24,7 % bis zum Jahr 2050 an. Die Gesundheits­kosten werden somit weiterhin über­proportional steigen.

Technologische Innovation aus allen Wirtschaftszweigen wie künstliche Intelligenz, Nano-Robotik, Big Data oder 3D-Drucker eröffnen auch in der Medizintechnik immer wieder neue Chancen und Einsatzmöglichkeiten.

Lange konzentrierten sich die Umsätze im medizintechnischen Sektor auf die gut wachsenden Industriestaaten und die Schwellenländer wurden vernach­lässigt, weil deren Bevölkerung jung und nicht wohlhabend war. Noch heute beträgt der Anteil der Schwellenländer an Medizintechnikumsätzen im Vergleich zu den weltweiten Umsätzen lediglich 16 %, der Anteil am globalen Bruttoinlandsprodukt liegt jedoch bei 34 %. Und bezogen auf die Welt­bevölkerung stellen diese Länder heute bereits 85 % der Bürger. Bei weiterhin wachsendem Wohlstand scheinen steigende Ausgaben im Gesundheits­wesen unausweichlich.

Darüber hinaus macht die Medizin­technik an den Gesamtkosten im Gesundheitswesen nur einen relativ kleinen Anteil aus und auch Preis­exzesse wie im Pharmabereich sind bisher eher die Ausnahme, weshalb sich der Druck zu Preisanpassungen durch die Politik bisher in Grenzen hält. Mit einer steigenden Regulierung, auch in die Preisgestaltung, ist jedoch zu rechnen.

Die Vorteile sollen jedoch nicht dar­über hinwegtäuschen, dass es für Investoren auch zahlreiche Fallstricke und Risiken gibt, welche den Sektor für Kapital­geber äußerst anspruchsvoll und informationsverarbeitungsintensiv gestalten.

Die überproportionalen Wachstums­perspektiven und hohen Margen der etablierten Unternehmen rufen ständig neue Anbieter auf den Plan, mit der Folge eines kontinuierlichen Margen­drucks. Auf Grund der hohen Innovationskraft in der Branche und der daher allgemein eher kürzeren Produktlebenszyklen sind fortlaufend hohe Forschungs- und Entwicklungs­kosten für die Unternehmen Voraus­setzung, um den Anschluss an diese rasante Entwicklung nicht zu verlieren. Dabei ist jedoch keinesfalls gewähr­leistet, dass sich die Kosten am Ende auch auszahlen. Produktrückrufe, Nichtzulassungen oder Patent­streitigkeiten sind keine Seltenheit und können bei Einzeltiteln heftige Kurs­schwankungen verursachen und bei weniger breit aufgestellten Unter­nehmen gar in die Insolvenz führen. Letztlich führt dies regelmäßig zu Kapitalmaßnahmen, Umstruktu­rierungen, Fusionen und Übernahmen, die in jedem Fall aufs Neue einzeln zu bewerten sind.

So liegen im Bereich der Medizin­technik Licht und Schatten für Investi­tionen oft nah beieinander und setzten für den regelmäßigen Erfolg ein hohes Fachwissen und ausreichend Erfahrung voraus. Wir investieren im Rahmen unserer Vermögensverwaltung nach einer umfassenden Analyse und je nach Anlagestrategie und Geeignetheit für das jeweilige Kundenportfolio nur in ausgewählte und solide Marktführer mit nachhaltig positiven Gewinnen und einer breiten Produktpalette, um auch einzelne Misserfolge finanziell verkraften zu können.

Zusätzlich verstärken wir unser Know-how durch unser Netzwerk. Ein zuver­lässiger Partner mit jahrelanger Erfah­rung ist für uns das Investment Team der MIV Asset Management AG, welches sich ausschließlich auf welt­weite Investments in der Medizin­technologie spezialisiert hat. Mit ihrem 5-köpfigen Team decken sie die interessantesten Titel im Universum von rund 1.000 Medizin­technik­unternehmen ab und bilden daraus seit vielen Jahren erfolgreich ein Investmentfondsportfolio, den Variopartner SICAV – MIV Global Medtech Fund.

Auch 500 Jahre nach Leonardo da Vinci stecken wir Menschen mit unserem Erfindungsreichtum und dem Streben nach einem gesünderen, längeren Leben die Grenzen des Machbaren immer wieder neu. Und vielleicht wird auch das heute modernste Chirurgie­system eines Tages überflüssig, wenn schwarmintelligenzgesteuerte Nano-Roboter durch unsere Blutbahnen sausen und uns an jeder beliebigen Stelle im Körper „von innen reparieren“? Wir halten deshalb die Medizintechnik weiterhin für einen lukrativen Wachstumsmarkt, in dem es gilt, die passenden Investitionsmöglich­keiten herauszuarbeiten. Neben dem direkten Erwerb von Aktien aus dem Gesundheitssektor erscheint uns auch der MIV Global Medtech Fund in den passenden Portfolios eine sinnvolle Ergänzung für unsere Kunden, um an den Chancen der Branchen insgesamt positiv zu partizipieren, ohne zu hohe Einzelrisiken einzugehen.

Wir wünschen ein langes und gesundes Leben,

Ihr Investmentteam der Capitell Vermögens-Management AG

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